Aufbau und Inhalte des Studiums
Das Bachelorstudium umfasst drei Studienjahre und gliedert sich in drei Studienphasen: Einführungsphase, Vertiefungsphase und Spezialisierungsphase.
Die Studieninhalte sind diesen Phasen entsprechend in sogenannte Module eingeteilt, die aus inhaltlich zusammenhängenden Veranstaltungen bestehen und jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werden (das kann eine schriftliche Arbeit, eine Klausur oder eine mündliche Prüfung sein). Bei den Veranstaltungen handelt es sich überwiegend um Seminare, aber auch um Vorlesungen. Es gibt zwar Pflichtveranstaltungen und Vorgaben, welche Veranstaltungstypen Sie belegen müssen, Ihren ‚Stundenplan‘ gestalten Sie sich jedoch weitgehend selbst und Sie können oft zwischen verschiedenen Themen und Texten wählen.
In den Modulen der Einführungsphase lernen Sie in den drei Teilbereichen zunächst jeweils die Grundlagen wie Fachbegriffe, Methoden der Erschließung von Sprache und Literatur und natürlich auch, was wissenschaftliches Arbeiten in unserem Fach ausmacht. In der Germanistischen Mediävistik liegt der Schwerpunkt hier auf der mittelalterlichen Literaturgeschichte und der mittelhochdeutschen Sprache, in der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft auf der neueren Literaturgeschichte und Gattungspoetik und in der Germanistischen Sprachwissenschaft auf Begriffen, Theorien und Methoden des Fachbereichs.
Im zweiten Studienjahr folgen die Vertiefungsmodule, deren Inhalte auf den erlernten Grundlagen aufbauen, das erworbene Wissen erweitern und an ausgewählten Beispielen erproben. Die literaturwissenschaftlichen Teilbereiche Germanistische Mediävistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft stellen neben Methoden und Modellen der Textanalyse deren Untersuchungsgegenstände in den Fokus: Autoren, Werke und Gattungen werden erarbeitet und beispielsweise auf ihre Motive, Narrative und Erzählstrategien hin untersucht, so dass Sie lernen, fachlich fundierte Textinterpretationen zu erstellen.
Die Germanistische Sprachwissenschaft stellt Gebrauchs- und Erscheinungsformen von Sprache und ihre kontextuell und situativ bedingten Verwendungsbedingungen in den Fokus: Vertextungsmuster, Stilformen, soziale Variationen von sprachlichen Erscheinungen im öffentlichen Sprachgebrauch bilden den Gegenstand der Lehrveranstaltungen.
Im dritten Studienjahr wählen Kernfachstudierende aus den drei Teilbereichen zwei aus und belegen in diesen Bereichen Fachmodule. In welchen beiden Bereichen Sie Ihr Wissen vertiefen und sich spezialisieren, entscheiden Sie also selbst nach Interesse. Hier geht es nun auch darum, sich kritisch mit Methoden und Forschungsbeiträgen des Fachs auseinanderzusetzen und selbstständig wissenschaftliche Fragestellungen und Forschungsideen zu entwickeln.
In den literaturwissenschaftlichen Teilbereichen Germanistische Mediävistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft stehen neben literaturwissenschaftlichen auch kulturwissenschaftliche Konzeptualisierungen im Fokus, mögliche Themen sind hier Emotionen wie Liebe, Geschlecht und Körper, Herrschaft und Gewalt, Identität und Fremdheit.
Der Teilbereich Germanistische Sprachwissenschaft erprobt wissenschaftliche Fragestellungen am konkretem Sprachmaterial. Hier werden Schwerpunkte in den Themenfeldern Sprache und System (Grammatische Phänomene des Deutschen), Sprache und Kognition (Framesemantik, Kognitive Linguistik, Psycholinguistik etc.), Sprachgeschichte und -wandel (Historische Semantik, grammatischer Wandel) sowie Sprache und Diskurs (Text-, Gesprächs- und Diskurslinguistik, Neue Medien etc.) gesetzt.