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2. Sascha Winkler (Die Pantomime)

Lyrik 2. Platz

Die Pantomime - Sascha Winkler 

 

Die Pantomime, kleines Kind, 

ist eine große Frau, 

die Gesten spinnt. 

Sie zieht sich ihre Handschuh' an, 

sie weißelt ihr Gesicht, 

das was sie fühlt, das sieht man nicht. 

Und wenn schon ihre schwarze Träne 

kontrastiert mit dem Gemalten, 

so webt der Mund stets kleine 'O's, 

die zu den Händen oft verspielt, 

wenn schon nicht passend, dann gewagt, 

zum Ausdruck bringen, was sie sagt; 

stets schweigt sie wenn sie spricht. 

 
 

Die Pantomime, kleines Kind, 

ist eine große Frau, 

die Gesten spinnt. 

Denn ohne viel zu sagen, 

stumm gewebt in jeden Blick, 

mit Gest' und Hast, als wär's ein Trick, 

liegt in ihrem Schweigen stets 

ein wunderlicher Tanz, ein Licht, 

da niemand hört und alle sehn, 

den Ausdruck, der gewagt, doch schlicht, 

der Hände engen Raum begleitet, 

und man erstaunt, berührt verzagt, 

belächelt dieses Sprach-Geschick.